Wann Geld arbeitet. Und wann es schläft.

Beim Anlegen geht es darum, durch den Kauf von Wertgegenständen einen Gewinn zu erzielen. Jedoch eignen sich längst nicht alle Güter zur Investition. Sinnvolle Investitionsobjekte sollten einen langfristigen Wertzuwachs versprechen und sie sollten veräusserbar sein. Knappheit und Produktivitätssteigerungen stellen dabei zwei der wichtigsten Ursachen dar, weshalb gewisse Dinge mit der Zeit an Wert gewinnen können. 

Konsum oder Investition? 

Beim Anlegen geht es grundsätzlich darum, Gegenstände zu erwerben, von denen man annimmt, dass ihr Wert in Zukunft zunehmen wird. So weit so einfach. Aus dieser Perspektive kann man prinzipiell jeden beliebigen Gegenstand als Investition betrachten. In der Realität macht die Annahme einer zukünftigen Wertsteigerung allerdings nur in den wenigsten Fällen Sinn: Ein Apfel wird mit der Zeit nicht besser, die Formanpassungen unseres Lieblingssofas wirken auf uns attraktiver als auf potenzielle Käufer und ein neues Auto fährt sich besser als ein altes (Jan-Philip und andere Oldtimer-Liebhaber werden mir hier vehement widersprechen). 

Entsprechend eignet sich offensichtlich nicht jeder Gegenstand als Investitionsobjekt. Die meisten Dinge, die wir uns in unserem Alltag gönnen, betrachten wir aus diesem Grund auch nicht als Investitionen, sondern als mehr oder weniger notwendige Konsumausgaben. Sinnvolle Anlagen sollten im Gegensatz dazu zwei Grundvoraussetzungen erfüllen: Sie sollten eine wahrscheinliche Wertsteigerung bieten («Prämie») und es sollte genügend potenzielle Käufer dafür geben («Liquidität»). 

Wie Dinge wertvoller werden  

Zwei der wichtigsten Gründe dafür, dass bestimmte Güter eine Prämie bieten, sind Knappheit und die Möglichkeit zur Partizipation an Produktivitätssteigerungen. Ein klassisches Beispiel eines knappen Gutes ist Gold. Das Angebot an Gold ist auf natürliche Weise begrenzt, während die Nachfrage durch Bevölkerungswachstum und Wohlstandsgewinne in Zukunft potenziell steigen könnte. Ob Gold tatsächlich eine langfristige Prämie bietet, ist in der Forschung allerdings umstritten. Dazu vielleicht ein anderes Mal mehr. Andere Dinge, die sich aus ähnlichen Überlegungen theoretisch als Anlageobjekte eignen könnten, sind Kunstwerke, (guter) Wein, Grundstücke und Immobilien, Edelsteine und -metalle oder der Bitcoin. Auf der anderen Seite stellt die Beteiligung am Kapital von gewinnorientierten Unternehmen eine Möglichkeit dar, von Produktivitätssteigerungen zu profitieren. Die einfachste und direkteste Form einer solchen Beteiligung sind Aktien oder ähnliche Wertpapiere. 

Weil gesamtwirtschaftliche Produktivitätssteigerungen langfristig zu mehr Wohlstand und damit zu einer erhöhten Nachfrage nach Investitionsgütern führen, ist es in der Praxis häufig schwierig, die beiden beschriebenen Effekte voneinander zu trennen. Besonders schön lässt sich dies am Beispiel von Immobilien beobachten: Während das begrenzte Angebot an Bauland die charakteristische Eigenschaft des Immobilienmarktes darstellt, schwanken die Immobilienpreise stark mit der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass das Angebot an Immobilien konstant bleibt, während die Nachfrage unter anderem durch Wohlstandsgewinne der Bevölkerung steigt.  

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