Marktbericht März 2022: Der Ukraine-Krieg und die Inflation.

Die vergangenen drei Monate waren ein enorm ereignisreiches Wechselbad der Gefühle. Und obwohl wir uns bewusst sind, dass sich in solchen Zeiten unsere persönlichen und finanziellen Prioritäten etwas relativieren, möchten wir Euch diesmal dennoch einen etwas ausführlicheren Überblick über die Ereignisse und deren Folgen geben.

Das Geschehen an den Märkten seit Beginn des Jahres lässt sich grob in drei aufeinanderfolgende Kapitel unterteilen: Die Entspannung der Corona Situation, aufkeimende Ängste vor Inflation und Zinserhöhungen und die Invasion der Ukraine. Aber eines nach dem anderen.

Kapitel 1: Bye bye Corona?

Gegen Ende des letzten Jahres und Anfang dieses Jahres zeichnete sich immer mehr eine Normalisierung der Corona Situation ab. Dies führte zwar nicht, wie man vielleicht hätte erwarten können, zu einem Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten. Aber immerhin zu einer deutlichen Stabilisierung. Der Grund dafür dürfte sein, dass sich die Hoffnungen auf ein Ende der Pandemie bereits graduell und über Monate abgezeichnet hatten. Für deutlichere Kursanstiege an der Börse wäre es dagegen nötig gewesen, dass die guten Nachrichten überraschend und innerhalb kurzer Zeit bekannt werden.

Kapitel 2: Achtung, Teuerung!

Nach dieser kurzen Entspannung verschob sich der Fokus der Marktbeobachter, wie das oft der Fall ist, wenn ein beherrschendes Thema langsam verdrängt wird, auf ein sich länger im Hintergrund anbahnendes Problem: Durch die lockere Geldpolitik des vergangenen Jahrzehnts wurde die Wirtschaft mit Liquidität geschwemmt. Dadurch stiegen nicht nur die Preise für Investitionsgüter, sondern je länger desto mehr auch die Angst vor Inflation, also der Teuerung von Konsumgütern des täglichen Gebrauchs. Und genau diese Ängste keimten seit Anfang Jahr erneut auf. Das klassische Mittel, um Inflation zu bekämpfen und die Wirtschaft auf eine sanfte Landung nach einer langen Wachstumsphase vorzubereiten sind Zinserhöhungen. Und genau das war es dann auch, was verschiedene grosse Nationalbanken und insbesondere die Amerikanische Federal Reserve Bank (FED) Anfang Jahr ankündigten. Zwar kamen diese Ankündigungen nicht unerwartet. Aber die Geschwindigkeit und das Ausmass der Zinsschritte waren grösser als viele Marktteilnehmer befürchtet hatten. Aus Anlegersicht sind starke Zinserhöhungen doppelt unglücklich: Höhere Zinsen führen einerseits zu reduziertem Wirtschaftswachstum, was die Aktienpreise unter Druck setzt. Andererseits erhöhen sie die langfristig erwarteten Renditen von Anleihen, was aber kurzfristig zu einer Reduktion der Preise von bereits ausstehenden Anleihen führt. Dadurch ergab sich eine seltene Konstellation, in der gleichzeitig sowohl Aktien als auch Anleihen an Wert verloren. Für Anlegerinnen ist es in einer solchen Situation, in der die beiden wichtigsten Anlageklassen gleichzeitig leiden, kaum noch möglich, auf vernünftige Weise positive Renditen zu erwirtschaften. Der Lichtblick in dieser Hinsicht dürfte allerdings sein, dass Obligationen in Zukunft dadurch langsam wieder etwas höhere Renditen bieten sollten.

Kapitel 3: Ukraine und Unsicherheit

Während die Märkte immer noch mit der Zinssituation beschäftigt waren, begann schliesslich noch das letzte, tragische Kapitel der Geschichte: Der Krieg in der Ukraine verstärkte die Unsicherheit an den Märkten deutlich und setzte insbesondere die Aktienmärkte, wie es in einer solchen Situation zu erwarten ist, weiter unter Druck. Im Gegensatz zur anfänglich erwähnten graduellen Entwicklung der Coronasituation handelte es sich hier um ein überraschendes, monumentales Ereignis, weshalb die Aktienpreise schnell und stark sanken. Dabei nahmen gleichzeitig auch die Marktschwankungen deutlich zu. Dies ist in solchen Situationen ein übliches Phänomen, weil gerade anfänglich eine grosse Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Ereignisse besteht. Sobald sich diese Unsicherheit aufzulösen beginnt, erholen sich die Aktienpreise oft und die Stabilität kommt zurück. Auch wenn sich die Situation nicht zwingend verbessert hat. Und genau dies war es, was wir in den letzten drei Wochen beobachten konnten: Die Aktienpreise erholten sich beinahe wieder auf das Niveau von Anfang Jahr. Was zynisch sein mag, widerspiegelt eine alte Börsenweisheit: Märkte mögen keine Unsicherheit. Entsprechend bleibt die Situation aber auch fragil. Sollte die Situation in der Ukraine weiter eskalieren, kommt die Unsicherheit zurück und Aktien erneut unter Druck. Für Anleihen bleibt die Situation unabhängig vom Konflikt aufgrund der besprochenen Zinsproblematik kurzfristig kompliziert: Sie verloren seit Anfang Jahr in einer ähnlichen Grössenordnung an Wert wie Aktien. Allerdings mit deutlich weniger Schwankungen, was zumindest das Nervenkostüm von jenen von Euch, die sich für eine zurückhaltende Anlagestrategie entschieden haben, hoffentlich etwas geschont hat.

Und jetzt?

Der weltweite Aktienmarkt (MSCI World) verlor seit Beginn des Jahres aus der Perspektive einer Schweizer Anleger:in knapp 4.5%, der Schweizer Aktien Markt (SPI) sogar 5.5%. Auch globale Immobilienanlagen litten in ähnlichem Masse. Einzig Gold legte im gleichen Zeitraum um fast 10% zu. Diese Krisenfestigkeit ist übrigens der Hauptgrund, warum wir allen Euren Portfolios zur Diversifikation Gold beimischen. Die weitere Entwicklung der Märkte bleibt unsicher und wird massgeblich davon abhängen, wie sich die Situation in der Ukraine entwickelt.

Dank der Erholung in der zweiten Märzhälfte stehen die Finanzmärkte auf Jahresfrist übrigens weniger schlecht da, als man vielleicht erwarten könnte: Von April 2021 bis März 2022 gewann der weltweite Aktienmarkt knapp 8% an Wert. Der Schweizer Aktienmarkt sogar fast 11%. Damit liegt das vergangene Jahr sowohl für Schweizer als auch globale Aktien ziemlich genau im historischen Durchschnitt.

Das unternimmt Kaspar& für Dich

Kaspar& sorgt mittels zweier wichtiger Massnahmen dafür, dass die Risiken und Wertschwankungen in Deinen Anlagezielen verringert werden:

  • 🇨🇭 Alle Anlagen haben einen klaren Schweiz-Fokus. Damit profitierst Du von der stabilen wirtschaftlichen und politischen Lage in der Schweiz, was sich besonders in Krisenzeiten bewährt hat. Zudem reduzieren wir so dauerhaft das Risiko von Wechselkursschwankungen.

  • Kaspar& Risikomanagement über Anlageklassen. Durch die breite Aufteilung Deiner Anlage in Aktien, Obligationen, Immobilien und Gold sorgen wir dafür, dass Wertschwankungen deutlich geringer ausfallen als in einem reinen Aktienportfolio.

💡 Wichtiger Tipp: In Deinen Zieleinstellungen kannst Du selbst zwischen den Modi "Komfort", "Normal" und "Sport" wählen und damit entscheiden, ob Du mit einem grösseren Fokus auf Rendite unterwegs sein möchtest ("Sport") oder einen Fokus auf Sicherheit legen möchtest ("Komfort"). Du kannst dies jederzeit in der App ändern. Bitte beachte, dass dies aktuell nur für eigene Ziele, jedoch nicht das Wechselgeld, möglich ist.

Diese Artikel könnten dich auch interessieren:

Diese Webseite nutzt Cookies um dir ein optimales Erlebnis bieten zu können. Erfahre mehr in unserer

Datenschutzerklärung